Während die werdende Mutter das Baby im Bauch spürt und es bei seiner ganzen Entwicklung bis zur Geburt begleitet, ist das Heranwachsen des Ungeborenen für den werdenden Vater sehr abstrakt. Zwar fühlst du die täglichen Bewegungen des Babys im Mutterleib, doch es besteht meist noch eine sehr distanzierte Beziehung zum Kind. Mit unseren Tipps für Väter zeigen wir dir, wie der Start als Neu-Papa mit Baby gelingt und was während der Geburt und in der ersten Zeit mit Baby wichtig ist.
Inhalt
Tipps für Väter vor, während und nach der Geburt
Die Geburt ist ein magisches, aber gleichzeitig sehr schmerzhaftes Erlebnis für die werdende Mutter. Um mit vielen verschiedenen Situationen, die während der Geburt passieren, richtig umgehen zu können, ist Vorbereitung das A und O.
Vorbereitung ist ebenso für die Zeit nach der Geburt wichtig, doch alle neuen Eltern merken schnell, dass sie sich trotz allen Tipps, Ratschlägen und Informationen, die sie erhalten haben, zunächst hilflos und ein kleines bisschen mit der neuen Situation überfordert fühlen.
Denn die erste Zeit mit Neugeborenem ist sehr intensiv. Neben schlaflosen Nächten plagen gerade die Mutter Stimmungsschwankungen wie der „Baby Blues“ sowie der Wochenfluss und mögliche Geburtsverletzungen, die noch heilen müssen. Zudem könnte die Geburt mit Komplikationen verbunden gewesen sein und die neue Mama traumatisiert haben. Zahlreiche Gründe für dich als Papa also, so gut es geht für deine Partnerin da zu sein – mal ganz von dem kleinen Bündel Freude abgesehen, das nun auf der Welt ist und lautstark auf sich und seine Bedürfnisse aufmerksam macht. Hier sind hilfreiche Tipps für neue Väter vor, während und nach der Geburt des Kindes.
Tipps für werdende Väter: An Geburtsvorbereitungskurs teilnehmen
Nimm mit deiner Partnerin nach Möglichkeit an einem Geburtsvorbereitungskurs teil. Dort lernst du unter anderem verschiedene Massagetechniken, die deiner Frau während der Geburt helfen können, sofern sie massiert werden möchte. Außerdem werden unterschiedliche Atemübungen und Geburtsszenarien besprochen sowie auf die erste Zeit mit Säugling vorbereitet. Hier findest du zudem Raum, deine Ängste und Sorgen als neuer Papa zu äußern.
Tipps für Väter im Kreißsaal: Zurücknehmen und ganz für die Mama da sein
Manche Papas haben hier vielleicht mehr Schwierigkeiten als andere, aber es gilt: Während der Geburt geht es hauptsächlich um die werdende Mama und das neugeborene Kind. Deshalb heißt es im Kreissaal für den Papa: Zurücknehmen und sich nicht von Äußerungen der Frau, die durch den schmerzvollen Prozess der Geburt zustande kommen, gekränkt fühlen. Während der Geburt ist ein dickes Fell beim werdenden Papa gefragt und du solltest deine Partnerin unterstützen, wo es nur geht und ganz für sie da sein.
Tipps für Väter nach Geburt: Bonding mit dem Baby
Sich um das Baby kümmern bedeutet: Teamwork! Bringe dich daher von Beginn an wo es nur geht bei der Babypflege ein. Wenn deine Frau das Kind stillt, kannst du das Baby wickeln. Wenn es weint, trage es nah an deinem Körper. Dafür eignen sich Tragehilfen gut, die du ab Geburt verwenden kannst. Spiele viel mit dem Baby, wenn es einige Monate alt ist: Erfahrungsgemäß trauen Papas dem Nachwuchs mehr zu und spielen etwas rabiater. Das darf auch so sein, denn das stärkt die motorischen und geistigen Fähigkeiten des Babys.
Emotionale Stütze sein
Deine Partnerin erlebt in den ersten Tagen nach der Geburt eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Durch die Hormonumstellung kommt es zu einem Mix aus absoluten Glücksgefühlen und einem dramatischen Stimmungstief – auch „Baby Blues“ genannt. Das geht den allermeisten Frauen so und ist zunächst kein Grund zur Sorge. Wichtig ist, dass du für deine Partnerin da bist, sie lobst und ihr gut zuredest. Nimm ihr anfallende Arbeiten ab, sodass sie sich auf das Baby konzentrieren kann und hüte das Baby, damit sie Zeit zum Ausruhen findet.
Sei außerdem sehr aufmerksam: Vorübergehende Stimmungsschwankungen sind vollkommen normal, doch wenn die getrübte Stimmung über mehrere Wochen anhält, könnte es sich um postnatale Depression handeln, die unbedingt behandelt werden sollte.
Übrigens: Auch Väter können von postnataler Depression betroffen sein. Bei Papas tritt sie allerdings meist später auf – ungefähr drei bis sechs Monate nach der Geburt.
Vaterrolle finden und präsent sein
Gerade wenn das Baby voll gestillt wird, könntest du es als neuer Papa schwerer haben, dem Baby gerecht zu werden. Gefühle der Hilflosigkeit und vielleicht auch Eifersucht können sich einmischen, wenn das Baby nur zu Mama möchte. Doch das geht vorbei! Es ist wichtig, dass du präsent bist und dem Baby wann immer es geht deine volle Aufmerksamkeit schenkst und dich um es kümmerst. Früher oder später ist Mama in gewissen Momenten abgeschrieben und das Baby verlangt lautstark nach Papa.
Informieren und nach Tipps und Tricks erkundigen
Bei seinem ersten Kind macht man sich wegen vielen Kleinigkeiten verrückt. Aber: Zahlreiche Menschen haben vor euch genau das gleiche durchgemacht. Mach dir das zunutze! Lese dich durch Online-Foren, Eltern-Ratgeber und frage deine Hebamme nach Tipps und Tricks im Umgang mit dem Neugeborenen. Schnell findest du beispielsweise heraus, was bei Baby-Bauchschmerzen zu tun ist, wie man mit einem Spuckbaby umgeht und was die optimale Schlafumgebung für das Baby ist.
Alleinzeit mit dem Baby
Sich gemeinsam in der neuen Familienrolle zu finden ist wichtig, doch es ist genauso wichtig, dass du allein Zeit mit deinem Baby verbringst. Findet gemeinsam heraus, wie ihr das beste Vater-Kind-Gespann werdet und lass dich auf Situationen ein, die du allein mit dem Nachwuchs lösen musst, wie das Fläschchen zubereiten und gleichzeitig das Kind bespaßen, oder wie du ohne Unterstützung das Baby in die Tragehilfe setzt. All das stärkt die Vater-Kind-Bindung von Anfang an.
Wir hoffen, dass du mit diesen Tipps für Väter schneller in die neue Papa-Rolle findest und die erste Zeit mit Baby entspannt genießen kannst. Gibt es weitere Tipps oder Infos, die du neuen Vätern unbedingt weitergeben möchtest? Dann schreib es in die Kommentare!