Das Internet begleitet uns und unsere Kinder fast tagtäglich. Besonders wegen der immensen Anzahl an Spielen und Videos, ist für die Kleinsten das Internet ein großer digitaler Abenteuerspielplatz. Doch während wir als Erwachsene bereits ein großes Verständnis über das World Wide Web besitzen und dementsprechend einen sicheren Umgang damit haben, sieht es bei Kindern anders aus. Kinder sind neugierig, oft unachtsam und deshalb anfälliger für viele Gefahren im Internet. Damit du deinem Kind ein sicheres Internet ermöglichen kannst, gibt es einige Vorkehrungen, die gemacht werden müssen. Wir verraten dir, welche und geben Tipps für ein sicheres Surfen im Internet.
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Tipp 1: Gefahren im Internet mit Schutzprogrammen für Kinder vermeiden
Wenn dein Kind mit einem PC oder Laptop auf das Internet zugreifen soll, solltest du vorher ein gesondertes Benutzerkonto für deinen Nachwuchs einrichten. Das Benutzerkonto kannst du mit eingeschränkten Rechten versehen, sodass dein Kind beispielsweise keine Programme von sich aus installieren kann. Außerdem solltest du das Mikrofon und die Webcam abschalten. So kann dein Kleines nicht ohne ihr Wissen gehört und beobachtet werden. Falls dein Kind mit dem Smartphone oder Tablet online geht, solltest du die Jugendschutzeinstellungen auf dem jeweiligen Gerät einschalten. Oft gibt es dort die Möglichkeit, auch eine Zeitbegrenzung für die Internetnutzung zu aktivieren.
Zudem ist es ratsam, dass du neben klassischen Schutzprogrammen wie Virenschutz auch Kinderschutzsoftware installierst. Filtersoftware, die extra für Kinder entwickelt worden ist, sorgt zum Beispiel dafür, dass nur für Kinder geeignete Webseiten angezeigt und geöffnet werden können. Die Programme nutzen als Grundlage sogenannte „Whitelists“, also Listen, die kindgerechte Seiten beinhalten. Oft wird auf die Whitelist von der Kindersuchmaschine fragFINN zurückgegriffen.
Software, die der Kindersicherheit im Internet dient (Auswahl):
- Kinderserver: Diese Filtersoftware basiert auf der fragFINN- und der Blinden Kuh-Whitelist. Kinder können nur Seiten, die bis zu einem Alter von 12 Jahren geeignet sind, sehen und öffnen.
- JusProg: Die Filtersoftware basiert auf der gleichen Grundlage wie „Kinderserver“. Zudem bietet eine App für Smartphones und Tablets auch mobilen Schutz für Kinder.
- FragFINN-App: Diese App ist für Smartphones und Tablets verfügbar und gilt als ein sicherer Internetbrowser für Kinder.
Tipp 2: Suchmaschinen kindersicher machen & Kindersuchmaschinen
Mittlerweile gibt es viele Suchmaschinen, die speziell für Kinder entwickelt wurden. Bekannte Vertreter sind unter anderem fragFINN, Blinde Kuh und Helles Köpfchen. Bei allen wird dafür gesorgt, dass dein Nachwuchs nur das zu sehen bekommt, was für ihn geeignet ist. Regelmäßige Prüfungen sollen dafür sorgen, dass es auch dabei bleibt.
Zusätzlich kannst du auch die klassischen Suchmaschinen wie Google oder Bing kindgerecht einstellen. Diese bieten Sicherheitsfilter, die bei Bedarf aktiviert werden können. So gibt es beispielsweise bei Google die SafeSearch-Funktion, die unangemessene Inhalte bei den Suchergebnissen ausblendet. So können auch Gefahren für Kinder bei den gängigeren Suchmaschinen im Internet vermieden werden.
Tipp 3: Persönliche Daten schützen
Gefahren im Internet gibt es für Kinder nicht nur in Form von unangemessenen Inhalten oder Viren, sondern auch durch fremde Personen und Cybermobbing. Daher solltest du als Elternteil dein Kind für einen sorgsamen Umgang mit persönlichen Daten sensibilisieren. Persönliche Daten wie Name, Adresse, Geburtsdatum, aber auch Bilder und Videos sollten gegenüber Fremden im Internet nie preisgegeben werden. Da Kinder sich dem Risiko oft nicht bewusst sind, solltest du mit deinem Kind ein aufklärendes Gespräch führen.
Tipp 4: Regeln vereinbaren
Wichtig ist, dass du neben einem aufklärenden Gespräch über die Risiken, auch gemeinsam mit deinem Kind vereinbaren solltest, welche Angebote im Netz genutzt werden dürfen. Darüber hinaus solltest du dafür sorgen, dass Nutzungszeit und -dauer fest geregelt sind.
Die Initiative „Schau hin!” empfiehlt diese Zeiten zur Nutzungsdauer:
- 3 bis 5 Jahre: eine halbe Stunde pro Tag
- 6 bis 9 Jahre: eine Stunde pro Tag
- ab 10 Jahre: rund 9 Stunden pro Woche
Du solltest allerdings beachten, dass es sich hierbei nur um Faustregeln handelt. Die Nutzungsdauer kannst du in Absprache mit deinem Kind individuell anpassen.
Tipp 5: Gemeinsam mit dem Kind im Internet surfen
Besonders anfangs solltest du dir die Zeit nehmen, um dein Kind mit dem Internet vertraut zu machen. Wenn dein Nachwuchs geübt im Surfen ist und wichtige Sicherheitsregeln kennt, kannst du ihm auch erlauben, erste eigenständige Schritte im Internet zu unternehmen. Auch dann solltest du aber aufmerksam bleiben und deinem Kind bei Fragen und Problemen helfend zur Seite stehen. Aber hier gilt: Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser! Du solltest nicht zwingend alles haargenau kontrollieren, was dein Kind macht. Schätze die Privatsphäre und lass dein Kleines auch mal selbst Entscheidungen treffen. So kann das Selbstvertrauen und die Urteilskraft gestärkt werden. Zudem lernt dein Nachwuchs auf diese Weise, Gefahren im Internet zu identifizieren und diesen selbstständig aus dem Weg zu gehen bzw. bei dir Hilfe zu suchen.
Gefahren im Internet für Kinder gut vermeidbar
Aufgrund der Digitalisierung und der stetigen technischen Weiterentwicklung spielt das Internet eine immer größer werdende Rolle in unserem Leben. Selbst unser Nachwuchs befasst sich immer mehr damit und wie du sehen konntest, können Kinder mithilfe von Schutzprogrammen und Geräteeinstellungen Gefahren im Internet gut vermeiden. Statt deinem Nachwuchs das Internet komplett zu verbieten, könntest du so kinderleicht ihm die positiven Aspekte des Internets näherbringen und gleichzeitig sein Selbstvertrauen und den sorgsamen Umgang mit dem Internet stärken.
Quellen: Sicher-im-Netz | GData | Schau-hin | Jugendschutzprogramm
Cool super macht weiter so