Die Nabelschnur verbindet im Mutterleib das Baby mit der Plazenta und garantiert so die überlebenswichtige Nährstoff- und Sauerstoffzufuhr. Ist das kleine Bündel Freude auf der Welt, wird die Nabelschnur nicht mehr benötigt und vom Partner oder dem Arzt bzw. der Ärztin gekappt und mit einer Klemme abgeklemmt. Zurück bleibt nur noch ein kleiner Nabelschnurrest oder Nabelstumpf, der nach einigen Tagen abfällt. Damit das problemlos verläuft, ist die richtige Nabelpflege beim Baby wichtig. Wir erklären dir alles, was du darüber wissen musst.
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Die richtige Pflege des Nabelschnurrests
Bestimmt hast du es auch schon gehört: Solange der Nabel nicht abgefallen ist, darf das Baby nicht baden. Der Grund dafür ist das oberste Gebot bei der Nabelpflege: Den Nabel so trocken wie möglich halten. Dadurch fällt er bald ab und es kann sich nichts infizieren.
Mittlerweile gehen die Meinungen beim Thema Baden allerdings auseinander und man sieht die Sache nicht mehr ganz so streng. Du kannst deinen Schatz also auch bereits planschen lassen, wenn der Nabelstumpf noch dran ist. Wichtig ist nur, dass du den Nabel deines Babys und die Haut drum herum nach dem Badespaß gut abtrocknest.
Methoden, um den Nabel des Babys trocken zu halten

In vielen Fällen kümmert sich die Nachsorgehebamme um die Nabelpflege deines Babys und gibt dir Tipps, wie du vorgehen solltest. Doch auch ohne Hebamme ist die Pflege des Nabels recht leicht. Wende dich allerdings an deinen Kinderarzt bzw. deine Kinderärztin, um die beste Methode für die Pflege des Bauchnabels deines Schatzes zu besprechen. Gut zu wissen: Es verlaufen keine Nervenbahnen durch den Nabel. Das Säubern des Nabels bereitet deinem Baby also keinerlei Schmerzen.
Wasche gründlich deine Hände, bevor du dich der Nabelpflege bei deinem Baby widmest. So hältst du das Risiko für eine Infektion klein, das aber ohnehin sehr gering ist. Denn weniger als 0,7 Prozent aller Neugeborenen haben einen entzündeten Nabel – bei den meisten heilt er ohne Komplikationen ab. Lotionen, Cremes, Salben und andere derartige Produkte sind für die Pflege des Nabels nicht notwendig.
Auf diese Weise bleibt der Nabel deines Schatzes schön trocken und heilt schnell ab:
- Den Nabelschnurrest mit einer Kompresse einwickeln: Sie ist luftdurchlässig und saugt gleichzeitig Flüssigkeit aus dem Nabelschnurrest auf. Außerdem polstert sie eine noch vorhandene Nabelklemme ab. Wechsle sie regelmäßig – spätestens dann, wenn sie schmutzig oder feucht ist.
 - Puder zur Nabelpflege verwenden: Es gibt ein spezielles Puder zur Nabelpflege, das Feuchtigkeit aufsaugt und so das Austrocknen des Nabels unterstützt.
 
Die empfohlene Maßnahme ist jedoch, den Nabel an der Luft trocknen zu lassen. Denn der Rest der Nabelschnur trocknet auch ohne Hilfsmittel aus. Dabei musst du nur darauf achten, dass stets Luft an den Nabel kommt. Schlage beim Wickeln die Windel so um, dass der Nabel frei bleibt. So verhinderst du ebenfalls, dass Urin an den heilenden Bauchnabel gelangt.
Nabelpflege beim Baby nach Abfall der Nabelschnur

Bei den meisten Babys fällt der Nabelstumpf zwischen dem fünften und achten Lebtag ab. Es kann jedoch auch bis zu 14 Tage dauern. Löse den Rest nicht eigenständig von der Haut, sondern lass ihn von selbst abfallen. Nur so ist die ideale Abheilung der Wunde garantiert.
Vermutlich wirst du schon bald den letzten Rest der Nabelschnur überraschend am Body deines Sprösslings oder am Windelansatz finden. Damit ist die Nabelpflege bei deinem Baby jedoch noch nicht vorbei. Es kann sein, dass sich im Bauchnabel noch Restblut befindet oder Wundsekret austritt. Hat dein Baby einen solchen „Schmiernabel“, kannst du ihn nach Rücksprache mit deiner Hebamme oder Kinderarzt wie folgt pflegen:
- Wasche gründlich deine Hände.
 - Mach ein Wattestäbchen mit etwas Muttermilch oder abgekochtem Wasser richtig nass. So lassen sich eingetrocknete Blutreste leicht entfernen.
 - Trockne den Bauchnabel deines Babys danach gut ab.
 - Wiederhole diesen Vorgang täglich, bis der Nabel vollständig von dem eingetrockneten Blut befreit ist.
 
Tipp: Einfaches Salz kann das Austrocknen des Wundsekrets unterstützen. Kläre die Anwendung allerdings zunächst mit deiner Hebamme oder deinem Kinderarzt bzw. Kinderärztin ab.
Sobald der Nabel nicht mehr schmiert, reicht es aus, ihn einmal pro Woche mit einem Wattestäbchen zu säubern.
Entzündeten Nabel beim Baby richtig pflegen
Da der Bauchnabel samt Nabelschnurrest eine Wunde ist, besteht ein Infektionsrisiko – wenn auch nur ein sehr geringes. Hältst du dich an alle Hygienemaßnahmen und bleibt der Bauchnabelbereich trocken, musst du dir keine Sorgen machen.
Ist der Nabel entzündet, eitrig oder riecht streng, solltest du deinen Kinderarzt bzw. Kinderärztin zu Rate ziehen. Dann kann es nötig sein, den Bauchnabel mit einem Wundspray wie z.B. Octenisept zu behandeln. Das darin enthaltene Breitband-Antiseptikum Octenidin desinfiziert die Wunde, ohne zu brennen und bekämpft wirksam Pilze, Viren und Bakterien. So klingt die Entzündung schnell wieder ab. Zur reinen Pflege bei einem normal heilenden Nabel ist Octenisept allerdings nicht notwendig.
Ärztlichen Rat solltest du ebenfalls suchen, wenn der Bereich um den Bauchnabel deines Babys herum gerötet ist, der Bauchnabel angeschwollen ist oder blutet. Auch ein sogenanntes Nabelgranulom kann in seltenen Fällen entstehen. Dabei handelt es sich um eine kleine, bläulich-rote Geschwulst, die manchmal auch nässen kann. Sie ist allerdings nicht schmerzhaft für dein Baby und kann vom Arzt bzw. von der Ärztin problemlos entfernt werden.
Quellen
Apotheken-Umschau.de: Richtige Nabelpflege bei Neugeborenen
kindergesundheit-info.de: Stichwort Nabelpflege



