Kennst du das? Dein Kind sitzt über den Hausaufgaben, schaut aber alle paar Minuten aus dem Fenster oder fängt an zu träumen. Viele Eltern machen sich Sorgen, wenn die Konzentration zu Hause und in der Schule nachlässt. Doch keine Angst – Konzentrationsprobleme bei Kindern sind nichts Ungewöhnliches. Wir erklären dir, woran das Abschweifen liegen kann und stellen dir praktische Konzentrationshilfen für dein Kind vor.
Inhalt
Warum Kinder sich in der Schule oft schwer konzentrieren
Der Schulalltag fordert viel: neue Lerninhalte, wechselnde Lehrer, Geräusche, Emotionen und Reize. Kinder müssen all das verarbeiten – und dabei ruhig sitzen, zuhören und mitdenken. Kein Wunder, dass es manchmal schwerfällt, den Fokus zu behalten.
Wichtig ist, zu verstehen: Konzentration ist trainierbar. Genau wie Muskeln braucht auch die Aufmerksamkeit regelmäßiges Training und Unterstützung.
Typische Anzeichen von Konzentrationsschwäche bei Schulkindern
Bevor du aktiv wirst, lohnt es sich, auf die Signale deines Kindes zu achten. Häufige Anzeichen sind:
- Dein Kind lässt sich leicht ablenken (z. B. durch Geräusche oder Bewegung).
- Hausaufgaben dauern ewig.
- Es vergisst schnell, was es gerade gelernt hat.
- Es wirkt müde oder überfordert beim Lernen.
- Lehrer berichten von Tagträumen oder Unruhe im Unterricht.
Wenn du diese Muster regelmäßig beobachtest, ist es sinnvoll, gezielte Konzentrationshilfen auszuprobieren.
Effektive Konzentrationshilfen für Kinder – was wirklich hilft
Es gibt viele Wege, die Aufmerksamkeit und Lernfreude deines Kindes zu stärken. Die folgenden Methoden sind erprobt und lassen sich leicht in euren Alltag integrieren.
Bewegung als Schlüssel zur Konzentration
Kinder müssen sich bewegen – das ist kein Luxus, sondern eine biologische Notwendigkeit. Studien zeigen: Schon 10 Minuten Bewegung vor dem Lernen können die Konzentration deutlich verbessern.
Tipps:
- Kleine Bewegungspausen zwischen den Hausaufgaben einbauen
- Spaziergänge oder Radfahren nach der Schule
- Lernspiele mit Bewegung kombinieren (z. B. Buchstabenhüpfen oder Kopfrechnen beim Seilspringen)
Gesunde Ernährung für einen klaren Kopf
Die Ernährung hat einen großen Einfluss auf die Konzentrationsfähigkeit. Zuckerreiche Snacks sorgen für einen schnellen Energieschub, aber auch für einen schnellen Abfall – das führt zu Müdigkeit und Reizbarkeit.
Achte daher auf:
- Vollkornprodukte statt Weißmehl
- Omega-3-Fettsäuren (z. B. in Lachs, Nüssen, Leinsamen)
- Viel Wasser und ungesüßten Tee
- Obst & Gemüse für eine stabile Energieversorgung
Tipp: Ein ausgewogenes Frühstück mit Haferflocken, Obst und Milchprodukten ist eine hervorragende Basis für den Schultag.
Konzentrationsspiele und Lernmethoden
Lernen darf Spaß machen! Es gibt viele spielerische Übungen, die gezielt die Aufmerksamkeit fördern:
- Memory oder Puzzle-Spiele trainieren das visuelle Gedächtnis
- „Ich sehe was, was du nicht siehst“ stärkt die Beobachtungsgabe
- Sudoku, Labyrinthe oder Knobelaufgaben regen das logische Denken an
Auch digitale Lern-Apps können sinnvoll sein – solange sie spielerisch motivieren und nicht überreizen.
Entspannung & Achtsamkeit
Kinder stehen heute oft unter Druck – schulisch, sozial und emotional. Entspannung ist deshalb keine Zeitverschwendung, sondern eine wichtige Konzentrationshilfe.
Ideen für deinen Alltag:
- Atemübungen: „Kerzen auspusten“ – tief ein- und langsam ausatmen
- Fantasiereisen oder geführte Meditationen für Kinder
- Eine gemütliche Ruhe-Ecke oder eine Lese-Ecke im Kinderzimmer
Wenn dein Kind lernt, seinen Körper und Geist bewusst zu entspannen, verbessert sich die Konzentrationsfähigkeit ganz automatisch.
Klare Strukturen & Lernroutinen
Konzentration braucht Sicherheit. Kinder profitieren enorm von klaren Abläufen. Versuche, eine feste Lernzeit einzuführen – am besten, wenn dein Kind am aufnahmefähigsten ist (meist nachmittags zwischen 15 und 17 Uhr).
Tipps für unterstützende Routinen:
- Einen festen Lernplatz schaffen (ruhig, hell, aufgeräumt)
- Lernzeiten kurz halten (10–20 Minuten Einheiten mit Pausen)
- Handy und Ablenkungen vermeiden
- Kleine Belohnungen nach abgeschlossenen Aufgaben
Nahrungsergänzungsmittel gegen Konzentrationsprobleme
Neben Bewegung, Ernährung und Struktur können auch Nahrungsergänzungsmittel zusätzlich hilfreich sein – insbesondere, wenn dein Kind oft müde oder unruhig ist.
- B-Vitamine: wichtig für die Nervenfunktion
- Magnesium: unterstützt die Stressregulation
- Ginkgo und Ginseng: fördern die Durchblutung und Aufmerksamkeit
- Ätherische Öle wie Rosmarin oder Zitrone: wirken anregend und konzentrationsfördernd (z. B. in einem Diffuser). Duftstoffallergiker sollten das allerdings meiden.
Wichtig: Sprich vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln immer mit einem Kinderarzt bzw. -ärztin oder einer Ernährungsfachkraft.
Konzentrationshilfen für Kinder zur Anwendung in der Schule
Zu Hause kannst du spielerisch deinem Kind zu mehr Konzentration verhelfen. In der Schule sieht das allerdings anders aus. Damit es deinem Schatz auch im Unterricht gut gelingt, dem Geschehen aufmerksam zu folgen, kannst du bzw. der Lehrer oder die Lehrerin nach Rücksprache diese Dinge ausprobieren:
- Kopfhörer – für Ruhe oder Musik: Manche Kinder fühlen sich sehr durch den Unterrichtslärm gestört. Kopfhörer können beim Konzentrieren und ruhig arbeiten unterstützen.
- Fidget-Toy: Hibbeligen Kids können Fidget-Toys helfen. Kleine Knautschbälle, Pop-It-Schlüsselanhänger oder kleine Würfel mit Knöpfen zum Drücken können dem Bewegungsdrang während des Sitzens Abhilfe schaffen.
- Konzentrationsaufsteller: Dein Kind schweift im Unterricht in seine Gedanken ab und beginnt zu träumen? Dann kann ein kleiner Konzentrationsaufsteller dafür sorgen, dass sich der Blick und die Gedanken wieder auf die zu erledigende Aufgabe fokussieren. Du kannst deinem Kind z.B. diesen Konzentrationsaufsteller ausdrucken und ihm erklären, dass es den „Wolfsblick“ braucht, um Aufgaben ohne Ablenkung zu bewältigen. Oder du nutzt dafür eine Figur aus dem liebsten Spiel, Buch oder Serie deines Kindes.
- Besondere Lernpositionen: Nicht jeder kann seine beste Leistung durch stilles Sitzen abrufen – besonders Kinder. Sprich mit der Lehrkraft deines Kindes, ob es möglich ist, dass es seine Aufgaben im Stehen erledigt. Oder auf dem Boden liegend. Gerade bei Schulstart in der ersten Klasse haben Lehrkräfte noch einen großen Spielraum.
- Kurze Bewegungseinheiten: Wie bereits erwähnt sind viele Kids nach einer kurzen Bewegungseinheit aufnahmefähiger. Und die lassen sich auch gut in den Unterricht integrieren: Alle Kids sollen einmal 100 Hampelmänner machen. Oder 20 ordentliche Sprünge in die Luft. Dann ist ein Teil der aufgestauten Energie abgebaut und mehr Konzentration für Schulaufgaben da.
Wann professionelle Hilfe sinnvoll ist
Wenn du das Gefühl hast, dass die Konzentrationsprobleme deines Kindes trotz deiner Unterstützung bestehen bleiben oder sich verschlimmern, solltest du eine fachliche Abklärung in Betracht ziehen.
Mögliche Ursachen können z. B. sein:
- Schlafmangel oder Überforderung
- Seh- oder Hörprobleme
- Stress oder Ängste
- Aufmerksamkeitsstörungen (z. B. ADHS)
Ein Gespräch mit dem Kinderarzt, Schulpsychologen oder Ergotherapeuten kann hier helfen, die richtige Unterstützung zu finden.
Fazit: Konzentrationshilfe für Kinder in der Schule beginnt zu Hause
Konzentration ist kein Zufall – sie entsteht aus Bewegung, Struktur, Ernährung und emotionaler Balance. Wenn du deinem Kind dabei hilfst, einen klaren Kopf zu behalten, stärkst du nicht nur seine Schulleistung, sondern auch sein Selbstvertrauen. Ganz wichtig: Versuche, dir keinen Druck zu machen. Jedes Kind lernt anders und das Konzentrationsvermögen steigt ganz natürlich mit dem Alter. Mit Geduld, Liebe und den richtigen Konzentrationshilfen kannst du viel bewirken und dein Kind liebevoll unterstützen.
Quellen
elternwissen.com | Lottes Trickkiste



