Kinder lieben es im Sandkasten zu spielen. Doch wenn das Wetter verrücktspielt, es regnet und stürmt, wird aus der geliebten Buddelkiste schnell eine große Matschpfütze und an schöne Sandkuchen ist nicht mehr zu denken. Mit Zaubersand kannst du das Spielen schnell und hygienisch in das Kinderzimmer verlagern. Wie du kinetischen Sand und Zaubersand aus Mehl und Öl ganz einfach selber machen kannst, zeigen wir dir hier.

Zaubersand: Mehr als nur eine Spielerei für dein Kind

Im Sand spielen macht nicht nur Spaß, es fördert dein Kind auch in vielerlei Hinsicht. Das Erfühlen, Formen und Ausprobieren von verschiedenen Figuren im Sand fördern Kreativität sowie die kognitive und emotionale Entwicklung deines Schatzes. Über das Spielen im Sand können Kinder ihre Gefühle ausdrücken, miteinander kommunizieren und sich selbst entdecken. Kein Wunder also, dass Sand sogar zu Therapiezwecken eingesetzt wird.

Was ist kinetischer Sand und was macht ihn so besonders?

Mit Kinetik ist grundsätzlich Bewegung gemeint; in der Physik beschreibt sie die Lehre von der Bewegung durch Krafteinwirkung. Kinetischer Sand ist demnach ein sich bewegender Sand: Er rinnt durch die Finger, lässt sich aber ebenso mit etwas Kraft zu festen Formen zusammendrücken. Grund dafür ist die spezielle Zusammensetzung aus reinem Quarzsand und einem Bindemittel wie Polydimethylsiloxan (PDMS), das die Formbarkeit und das Zerteilen des Sandes ermöglicht. Mit diesen Eigenschaften sorgt der Zaubersand für ein spezielles, haptisches Erlebnis.

Aufgrund seiner besonderen Konsistenz hat kinetischer Sand außerdem folgende Eigenschaften:

  • Er klebt nicht.
  • Zaubersand macht keinen Dreck und lässt sich nach dem Spielen einfach aufkehren.
  • Du musst den Sand nicht reinigen.
  • Da der Sand nicht austrocknet, verliert er nicht an Festigkeit und dein Kind kann ihn immer wieder neu formen und sich kreativ austoben.

DIY: Kinetischen Sand selber machen

Kinetischer Sand, den man leicht selber machen kann.
Kinetischen Sand kannst du leicht selber machen. © baddeldaddel

Kinetischen Sand musst du nicht unbedingt kaufen – du kannst ihn mit ein paar Zutaten leicht zu Hause selber machen.

Das benötigst du für den selbstgemachten kinetischen Sand

  • 4 Tassen feinen Sand (z.B. Vogelsand oder Chinchilla-Sand)
  • 2 Tassen Speisestärke
  • 1 Tasse Wasser
  • evtl. Lebensmittelfarbe für bunten Sand

Außerdem brauchst du:

  • eine große Schüssel
  • einen Löffel
  • einen Schneebesen

Anleitung: So stellst du kinetischen Sand her

Zunächst füllst du Sand und Speisestärke zusammen in eine große Schüssel und mischst die Zutaten mit dem Schneebesen so lange durch, bis sie sich schön miteinander vermengt haben und keine Stärkeklumpen mehr vorhanden sind.

Als nächstes gibst du eine Tasse Wasser hinzu und rührst die Masse mit dem Löffel kräftig durch, bis die trockenen Zutaten feucht sind.

Ist das der Fall, knetest du den Sand mit den Händen gut durch und prüfst die Konsistenz. Wenn der entstandene kinetische Sand zu feucht ist, gibst du noch etwas mehr Stärke hinzu. Ist er zu trocken, wird er mit etwas Wasser geschmeidiger.

Wenn du bunten Sand möchtest, kannst du zu der Masse zum Schluss noch ein paar Tropfen Lebensmittelfarbe hinzufügen und das Ganze nochmals kräftig durchkneten. Trage währenddessen am besten Handschuhe, damit sich deine Hände nicht bunt einfärben.

Wie lange ist selbstgemachter kinetischer Sand haltbar?

Luftdicht verpackt und kühl gelagert kannst du den selbstgemachten Sand bis zu 6 Monate zum Spielen und Modellieren verwenden.

Achtung: Der kinetische Sand ist nicht essbar und sollte daher erst von Kindern bespielt werden, die mindestens drei Jahre alt sind.

Zaubersand aus Mehl und Öl selber machen

Aus Mehl und Öl selbstgemachter Zaubersand.
Um Zaubersand selber zu machen, benötigst du nur zwei Zutaten. © baddeldaddel

Mehl und Öl – viel mehr Zutaten brauchst du gar nicht, um Zaubersand herzustellen. Der selbstgemachte Sand „fließt“ zwar nicht wie kinetischer Sand aus dem Handel durch die Finger, sorgt aber dennoch für spaßige Spielstunden in den eigenen vier Wänden. Und das Beste: Du hast alle Zutaten garantiert zu Hause und weißt ganz genau, was sich in deinem Sand befindet.

Das benötigst du für den Zaubersand

  • Mehl
  • Öl (Babyöl oder Sonnenblumenöl)
  • evtl. bunte Lebensmittelfarbe

Außerdem brauchst du:

  • eine große Schüssel
  • Löffel oder evtl. Handrührgerät
  • eine zum Spielen geeignete Unterlage

Anleitung: So stellst du Zaubersand mit Mehl und Öl her

Mische Mehl und Öl im Verhältnis 8:1 in einer großen Schüssel zusammen, also etwa acht Tassen Mehl und eine Tasse Öl. Gib das Öl dabei nach und nach dazu und vermische das Ganze unter ständigem Rühren langsam mit dem Mehl. Benutzt du dafür einen Handmixer, solltest du zunächst auf der kleinsten Stufe beginnen und dann langsam die Geschwindigkeit erhöhen, damit der Sand nicht verklumpt.

Wenn Mehl und Öl gut vermischt sind, knetest du den entstandenen Sand mit den Händen gut durch. Bei Bedarf kannst du die Konsistenz mit etwas mehr Mehl oder Öl anpassen.

Wenn du möchtest, kannst du nun noch ein paar Tropfen Lebensmittelfarbe zum Sand hinzugeben und das Ganze fest verkneten, um für bunten Sandspielspaß zu sorgen.

Wie lange ist der Zaubersand haltbar?

Der aus natürlichen Zutaten frisch angerührte Zaubersand ist ungefähr zwei bis drei Wochen haltbar. Dann solltest du ihn entsorgen und neuen Zaubersand herstellen. Wichtig ist, dass der Sand in dieser Zeit luftdicht verpackt an einem sonnengeschützten Platz gelagert wird, da er sonst austrocknet.

Spielempfehlungen mit kinetischem Sand und Zaubersand

Nicht nur dein Kind, auch du wirst von dem besonderen Gefühl des Zaubersandes erstaunt sein und mit deinem Kind zusammen den einen oder anderen Sandkuchen bauen wollen. Zwar besteht der selbstgemachte Sand fast ausschließlich aus natürlichen Zutaten, dennoch solltest du dein Kind aufgrund der Verschluckungsgefahr erst mit dem Sand spielen lassen, wenn es mindestens drei Jahre alt ist.

Wenn du den Zaubersand hergestellt hast, kann der Bauspaß beginnen. Auch, wenn Zaubersand und selbstgemachter kinetischer Sand nicht kleben und sich leicht entfernen lassen, wählst du zum Formen am besten eine große Unterlage mit einem kleinen Rand. Eine große Silikonform mit niedrigem Rand – wie etwa eine Backform für Obstkuchenböden – eignet sich dafür beispielsweise sehr gut. Alternativ kannst du auch eine große Plastikkiste oder eine Bastelunterlage verwenden.

Zum Spielen mit dem Sand eignen sich dann alle Förmchen, Schaufeln und Rechen, die auch auf dem Spielplatz zum Einsatz kommen.

Viel Spaß beim Buddeln und Formen mit dem zauberhaften kinetischen Sand! Weitere schöne DIY-Ideen findest du hier.

Quellen

Andreeva, I., Petuhova, O., Vavilova, K., Volkova, T., & Shalaeva, S. (2018). Development of Children’s Creative Abilities While Working With Kinetic Sand. Social Science and Humanities, July, 2-4.
Psychology Today: Sandplay Therapy
Kinetischersand.com: Kinetic Sand®* | Zaubersand | Knete selber machen

Über den Autor

Julia May

Hi! Ich bin Julia und seit 2018 Mama eines aufgeweckten Jungen, der meine Welt manchmal ganz schön auf den Kopf stellt. 2022 gesellte sich mein zweites Söhnchen hinzu und gemeinsam erleben wir den trubeligen Alltag einer vierköpfigen Familie. Meine Erfahrungen teile ich mit dir in zahlreichen Artikeln rund um Kindererziehung, Schwangerschaft und Gesundheit und gebe bewährte und hilfreiche Tipps, die deinen Familienalltag erleichtern.

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