Für viele Eltern stellt sich irgendwann die Frage: Sollten wir den Kinderarzt wechseln? Die Gründe dafür sind vielfältig: Von Umzug über Unzufriedenheit bis hin zu organisatorischen Problemen wie einem Aufnahmestopp in der aktuellen Praxis. In diesem Beitrag beantworten wir die wichtigsten Fragen rund um den Kinderarztwechsel und geben hilfreiche Tipps für einen reibungslosen Ablauf.
Inhalt
Häufige Gründe, den Kinderarzt zu wechseln
Ein Wechsel des Kinderarztes ist ein sensibles Thema, denn Vertrauen spielt in der medizinischen Betreuung von Kindern eine sehr wichtige Rolle. Dennoch gibt es Situationen, in denen ein Wechsel sinnvoll oder sogar notwendig ist:
- Umzug: Ein neuer Wohnort macht eine wohnortnahe Praxis notwendig
- Unzufriedenheit: Wenn Eltern das Gefühl haben, nicht ernst genommen oder nicht ausreichend beraten zu werden.
- Fehlendes Vertrauen: Eine gute Arzt-Eltern-Kind-Beziehung ist essenziell.
- Organisatorische Gründe: Lange Wartezeiten, schlechte Erreichbarkeit oder häufig wechselnde Ärzte können ein Wechselgrund sein.
- Spezialisierung: Ihr Kind benötigt eine spezialisierte kinderärztliche Betreuung, die der aktuelle Arzt nicht leisten kann.
Kinderarzt wechseln trotz Aufnahmestopp – was tun?
Immer mehr Kinderarztpraxen haben aktuell einen Aufnahmestopp. Das macht es Eltern schwer, kurzfristig einen neuen Arzt zu finden. Folgende Tipps können helfen:
- Frag gezielt bei der Kassenärztlichen Vereinigung in deiner Region nach freien Plätzen.
- Prüfe umliegende Städte oder Gemeinden.
- Wenn es dringend ist: Notfallambulanzen oder kinderärztliche Bereitschaftsdienste können helfen, bis ein neuer Kinderarzt gefunden ist.
Ist es bereits später im Jahr und der Wechsel zwar ein Gedanke, aber noch nicht sofort notwendig, kannst du zum Jahreswechsel in einer neuen Praxis anfragen. Viele Praxen prüfen dann ihre Kapazitäten neu und können evtl. neue Patient:innen aufnehmen.
Kinderarzt wechseln und Krankenkassen: AOK, TK und Co.
Vielleicht fragst du dich, ob es einen Unterschied beim Wechsel gibt – je nachdem, ob du bei der AOK, TK (Techniker Krankenkasse) oder einer anderen gesetzlichen Krankenkasse versichert bist. Die Antwort: Nein, der Wechsel ist immer möglich. Deine Krankenkasse kann dir aber ggf. Empfehlungen für Praxen in deiner Nähe geben.
Unterlagen und Formalitäten beim Kinderarztwechsel
Für den Wechsel benötigst du in der Regel keine besonderen Formulare oder Genehmigungen. So gehst du vor:
- Sprich mit der neuen Praxis und sichere dir dort einen Platz. Verknüpfe die Anfrage direkt mit einem Termin für dein Kind, z.B. einem Impftermin. Du kannst allerdings auch probieren, dir in einem Akutfall direkt einen Platz in der neuen Praxis zu sichern.
- Die bisherige Praxis musst du nicht zwingend über den Wechsel informieren. Lass dir von der alten Praxis aber ggf. ärztliche Berichte aushändigen und sage Termine ab, falls noch welche offen sein sollten.
- Informiere die neue Praxis über alle bisherigen Diagnosen und Behandlungen deines Kindes.
Kinderarzt wechseln im Quartal – ist das erlaubt?
Grundsätzlich kannst du auch innerhalb eines Quartals den Kinderarzt wechseln. Die Abrechnung erfolgt pro Quartal, aber wenn du z.B. aus wichtigen Gründen wie Umzug, Vertrauensverlust zur Praxis oder aus medizinischer Notwendigkeit heraus wechseln möchtest, ist das problemlos möglich. Der neue Kinderarzt bzw. die neue Kinderärztin rechnet dann einfach neu mit der Krankenkasse ab.
Den Kinderarzt wechseln: Grundsätzlich möglich – durch volle Praxen schwierig
Ein Kinderarztwechsel sollte stets gut überlegt und vorbereitet sein. Informiere dich über andere Praxen und beachte unbedingt, dass es aufgrund von Aufnahmestopps in vielen Kinderarztpraxen schwierig sein kann, schnell einen neuen Platz zu finden.