Ob als Zusatz in einem Erkältungsbalsam oder einfach nur im heißen Wasser zum Inhalieren: Ätherische Öle können uns bei einer Erkältung und Co. guttun und Krankheitsbeschwerden lindern. Während ätherische Öle bei Erwachsenen wahre Wunder bewirken können, können sie für Babys und Kleinkinder sehr gefährlich werden. Wir erklären dir alles Wichtige und verraten, was du beachten solltest.

Was sind ätherische Öle?

Ätherische Öle sind leicht flüchtige und häufig auch leicht entzündbare Stoffgemische, die von Pflanzen bzw. von bestimmten Pflanzenteilen produziert werden. In ihrer Zusammensetzung enthalten sie keine Fette und verdampfen im Gegensatz zu fetten Ölen rückstandslos. Ätherische Öle haben einen starken Duft, der charakteristisch für die jeweilige Herkunftspflanze ist. Mit diesem Duft locken sie Insekten an und/oder wehren Schädlinge ab.

Der starke Duft von ätherischen Ölen kann auf Menschen positive Effekte haben. So können sie belebend oder beruhigend wirken. Zudem können sie bei Anwendung auf der Haut oder durch Inhalieren diverse Krankheitsbeschwerden lindern. Aufgrund dessen kommen ätherische Öle häufig in kosmetischen Produkten vor oder werden für die Aromatherapie genutzt. Um von dem ätherischen Öl einer Pflanze Gebrauch machen zu können, muss es extrahiert werden. Dies geschieht in der Regel durch Wasserdampfdestillation von Pflanzenteilen. Dabei werden die Pflanzenteile in einem verschlossenen Kessel heißem Wasserdampf ausgesetzt. Der heiße Dampf treibt das ätherische Öl aus der Pflanze und es wird daraufhin aufgefangen. Bei einigen Pflanzen werden die Öle auch durch Auspressen gewonnen.

Warum sind ätherische Öle gefährlich für Babys und Kleinkinder?

Egal ob bei Erkältungssymptomen wie Husten und Schnupfen oder bei Magen-Darm-Beschwerden: Ätherische Öle können viele Krankheitsbeschwerden lindern. Für Babys und Kleinkinder können ätherische Öle allerdings gefährlich werden. So kann es zu Haut- und Schleimhautreizungen, Erbrechen und Bewegungsstörungen kommen. Im schlimmsten Fall könnten schon wenige Tropfen eines unverdünnten ätherischen Öls in Mund oder Nase lebensbedrohlich sein. Denn es kann zu einem Atemstillstand durch einen Stimmritzenkrampf kommen. Dabei verkrampft die sogenannte Stimmritze, die sich im Kehlkopf befindet, und führt zu akuter Atemnot. Besonders ätherische Öle von Kampfer, Menthol und Eukalyptus können dies auslösen. Daher sind für Babys und Kinder unter drei Jahren in der Regel ätherische Öle tabu.

Diese ätherischen Öle sollten bei Babys und Kleinkindern vermieden werden:

  • Kampfer
  • Eukalyptus
  • Pfefferminz
  • Menthol
  • Latschenkiefer
  • Kiefernnadel
  • Fichtennadel
  • Edeltannen
  • Terpentin
  • Thymian
  • Nelken
  • Teebaum
  • Orangen

Hat dein Kleines eines der zuvor genannten ätherischen Öle versehentlich eingenommen, solltest du unbedingt deinen Kinderarzt bzw. deine Kinderärztin aufsuchen. Wenn dein Kind zudem starke Beschwerden zeigt, solltest du nicht warten und schnellstmöglich dein Kind in ein Krankenhaus bringen bzw. den Rettungsdienst rufen.

Nur ausgewählte ätherische Öle für Babys und Kleinkinder geeignet

Die meisten ätherischen Öle sind für Babys und Kleinkinder zwar tabu, allerdings gibt es einige Ausnahmen. So gibt es beispielsweise eine mildere Form von Thymianöl, das bekannt ist als Thymian linalool. Es kann bei Erkältungssymptomen wie Husten angewendet werden und wirkt antiviral, antibakteriell, entkrampfend sowie beruhigend. Thymian linalool ist bereits für Kinder ab einem Alter von sechs Monaten geeignet.

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Weitere für Babys und Kleinkinder geeignete ätherische Öle und ihre Wirkung (Auswahl):

Kamillenöl: Es wirkt antibakteriell, beruhigend und krampflösend. Kamillenöl kann Zahnungsbeschwerden lindern und hat außerdem eine wundheilungsfördernde Wirkung.

Lavendelöl: Es wirkt beruhigend und entspannend. Lavendelöl kann Kindern helfen, zur Ruhe zu kommen, um besser schlafen zu können.

Mandarinenöl: Es wirkt stimmungsaufhellend, entkrampfend und beruhigend. Mandarinenöl kann bei Babys und Kleinkindern besonders bei Schluckauf und Magenbeschwerden helfen.

Rosenöl: Es wirkt stimmungsaufhellend und stabilisierend. Rosenöl eignet sich besonders gut für die Hautpflege von Babys und kann unter anderem die Spannkraft der Haut verbessern.

Vanilleöl: Es wirkt besänftigend und beruhigend. Vanilleöl kann das allgemeine Wohlbefinden steigern und hilft beim Entspannen.

Diese ätherischen Öle sind zwar für Babys und Kleinkinder geeignet, allerdings solltest du beim Kauf von Produkten auf die Zusammensetzung achten. Es kann vorkommen, dass sie auch ätherische Öle beinhalten, die ungeeignet sind. Kaufe am besten nur Produkte, wo explizit angegeben ist, dass du sie auch für Säuglinge und Kleinkinder verwenden kannst. Folge bei der Anwendung zudem der Gebrauchsanweisung. Denn durch eine falsche Darreichungsform können auch eigentlich ungefährliche ätherische Öle schnell gefährlich werden.

Quellen: Pharmazeutische Zeitung: Ätherische Öle: für Babys und Kleinkinder gefährlich | Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Beschwerden lindern – Hausmittel für Kinder | Chemie.de: Ätherisches Öl

Über den Autor

Ahmet Dönmez

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